"bläääh blääää .. " es waren die Schreie eines Baby tief in der Nacht.
Lautes Geplänkel und knisterndes Feuer war in der Ferne zu hören.
"Pssstt.." sagte eine dunkle raue Stimme.
Schwarze Gestalten huschten mit schnellen Schritten in die Dunkelheit ...
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"Du bist immernoch zu langsam. Schneller! Los noch einmal."
Das war die Stimme meines Meisters, fordernd aber gerecht.
Manchmal sehnte ich mich nach Freundlichkeit in seiner Stimme aber gerade seine Strenge erzog mich zu äusserster Disziplin.
Pausen gab es kaum. Die dünne Luft hoch in den Bergen und die Anstrengenden Übungen formten meinen jungen Körper zu einer starken Masse an Kraft heran.
Mein Meister ist ein Shinobi höchster Klasse. Er allein vermag die Kunst des "mit dem Schwert Eins werden" zu beherrschen.
Es ist eine Ehre für mich unter seiner Obhut zu stehen er vermag es Stärken in mir zu wecken die über meinen Körper hinaus gehen.
Er trainiert meinen Geist mit äusserster Härte ohne Nachsicht, einst soll ich die Kunst des wahren Schwertkampfes weitergeben.
Ohne seine unerlässliche Art mich darauf vorzubereiten wäre ich kaum kurz davor mit meinen jungen Jahren das Ninjutsu zu beherrschen.
Aber manchmal sehne ich mich auch nach etwas Freundlichkeit und Liebe von meinem Vater.
Mein leiblicher Vater? Nein.
Meine Mutter? Beide tot.
Alles woran ich mich erinnere sind Flammen und Schreie. Das Kloster hier auf den Bergen über dieser Welt ist der einzige Ort den ich kenne.
Es ist mein Zuhause und mein Meister der Hüter des Ganzen. Er zog mich auf und nährte seinen Geist mit all seinem Wissen.
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Ich habe große Fortschritte gemacht. Alle sind sehr zufrieden mit mir, auch mein Meister spricht mir sein Lob aus - auf seine Art und Weise.
Die zusätzlichen Übungen fallen aus. Dafür die Kämpfe härter und länger.
Mein Geist beginnt mit der Kunst des Schwertkämpfens zu verschmelzen, wie mein Körper mit meinem Schwert.
Jahr um Jahr das ich hier oben verbringe sehne ich mich doch mehr nach der Welt die ausserhalb dieser Mauern liegt.
Ich möchte wissen wie die Welt dort unten so ist, sie bereisen und ihre Schönheit entdecken.
An manch einem Abend kamen Mönche von weit her und zeigten ihre Schriften und Drucke die sie auf ihren Reisen erstellt hatten.
Nachts träumte ich dann von all den Geschichten die sie erzählten.
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Ich erlernte die geheime Kunst meines Meister, Schwert und Körper waren eins verbunden mit dem Geist.
Doch mein Meister bemerkte zunehmend meine Sehnsucht nach der Ferne.
Eines Abends setzte er sich zu mir. Noch nie kam er mir so vertraut vor.
"Mein Junge, aus dir ist ein junger Mann geworden. Du beherrscht die Schwertkunst wie kein Anderer.
All mein Wissen habe ich dir weitergeben. Du bist Shinobi höchster Klasse.
Deine Sehnsucht nach der Welt ist mir neben deinem Kampftraining aber nicht verborgen geblieben.
Ich sehe es in deinen Augen.
Nun.." ich lauschte seinem schweren Atmen der aus seinen alten Lungen strömte, vernahm jedes Wort "es ist an der Zeit das du dich entscheidest,
werde der Hüter dieses Klosters und gebe dein Wissen an deine eigenen Schüler weiter oder, " er machte eine Pause. "ziehe in die Welt.
Ich habe dich darauf vorbereitet sodass du nichts fürchten musst. Aber siehe dich vor, blinder Hass und Wut regieren dort.
Lass dich nicht von ihnen regieren, dann kann dir nichts Schaden zufügen."
Er stand auf, wandte sich stramm von mir ab und sagte mit gewohnter Strenge: "Ich erwarte deine Entscheidung am Morgengrauen."
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